Graswald Image Film

Graswald Image Film

Ein 15-sekündiger Teaser für Graswald ai's frühere 3D-Vegetations-Bibliothek.

Archaeopteryx Scan

Angesichts der ehemals 15-sekündigen Begrenzung für Social-Media Stories und Ads bestand die Herausforderung darin, möglichst viel Input in extrem kurzer Zeit zu vermitteln. Mein Ansatz lautete: „Wenn der Imagefilm nur 15 Sekunden lang ist, dann muss man ihn eben zweimal ansehen!“

Mein Ziel war es, ein Feuerwerk an Impressionen zu entfachen, das dem Betrachter buchstäblich vor den Augen entzündet wird. Es sollte eine Vielzahl von Eindrücken entstehen, sodass der Betrachter beim ersten Abspielen nicht genau erfassen kann, was er gerade gesehen hat. Erst beim zweiten Mal wird klarer, worum es eigentlich geht: eine Präsentation von 3D-Pflanzenrekonstruktionen.

Um eine gewisse Aufregung und Nervosität im Film zu erzeugen, bediente ich mich einiger Filmszenen, die eine ähnliche Unruhe durch Schnitt und Bewegung ausdrücken. Die Waffen-Szene aus Matrix von 1999 erschien mir ideal. In dieser Szene werden unzählbar viele Objekte (Waffen) präsentiert, die aus dem Nichts erscheinen. Für Graswald heißt das: Die Möglichkeiten an Pflanzen ist scheinbar endlos. So riesig kann die Bibliothek der Pflanzenmodelle sein. Genau das möchte ich für den Anfang des Films haben.

Die bunte Gesang-Szene aus dem Film „Der König der Löwen“ von 1993 ist ebenso eine kreative und verspielte Darstellung. In ihr stapeln sich die Tiere zu einem lebendigen Turm, der eine beeindruckende Skulptur des Lebens formt. Heute würde ich es als einen Turm der Biodiversität bezeichnen. Diese Diversität soll auch im Imagefilm klar dargestellt werden. Das Karussell, wie ich es nenne, entsteht aus dem Nichts und zerfällt nach einem kurzen Moment wieder in seine Einzelteile. Die Symbolik dieser Szene bedarf kaum einer Erklärung. Es ist zweifellos ein kreativer Ansatz, die 3D-Pflanzen einzusetzen und zu präsentieren.

The Lion King, 1993, Wald Disney

Die Moos-Sequenz möchte ich an dieser Stelle besonders hervorheben. Zeitrafferaufnahmen haben mich schon immer fasziniert, und diese Szene ist eine nachgeahmte Zeitraffersequenz, die ich besonders intensiv inszeniert habe. Es war eine spannende Herausforderung, mich mit dem Prinzip von Zeitraffern zu befassen und zu überlegen, wie ich das Wachsen des Mooses am besten umsetzen könnte. Ich habe die Szene mit viel Freude gestaltet und bin mit dem Ergebnis wirklich glücklich! Obwohl die Szene auf den ersten Blick einfach erscheinen mag, steckt doch eine Menge Liebe zum Detail dahinter. Für mich persönlich ist sie die eindrucksvollste und kraftvollste Szene im gesamten Film.

Ich habe die gescannten 3D-Modelle des Frauenhaarmooses (Polytrichum formosum) dicht auf einer Fläche verteilt. Jeder Variante habe ich verschiedene Formzustände zugewiesen, die sie während ihres Wachstums durchlaufen. Um den Zeitraffer-Effekt zu erzeugen, habe ich die einzelnen Moospflanzen sanft zittern lassen.

Nach so viel Bewegungsunschärfe und Chaos sehnt man sich doch geradezu nach ein wenig Ordnung. Daher beschloss ich einige der Protagonisten dieses Meisterwerks in einer geordneten Zusammenstellung zu präsentieren. Dabei besteht jede Reihe aus Elementen einer spezifischen Pflanzenart. Quasi der Baukasten, aus dem man sich bedienen kann, um plausible Pflanzenrekonstruktionen zu erschaffen.

Die Verwendung von 3D-Pflanzen ermöglicht die Erschaffung ganzer virtueller Welten, was für mich von besonderer Bedeutung war, diese spezielle Anwendung zu beleuchten. Unser Film beginnt in einem endlosen, dunklen Orbit, der frei von jeglichen Regeln und Gesetzen ist, und erzeugt dadurch den Eindruck von Unendlichkeit und grenzenloser Kreativität.

Aus dieser Dunkelheit entsteht allmählich eine Landschaft, die immer konkreter und detaillierter wird, und schließlich in einer hellen, sonnenbeschienenen Szenerie endet. Dieser Schöpfungsprozess symbolisiert den Höhepunkt unseres Films und bildet trotz der brachialen Filmgeschwindigkeit und Musik einen romantischen Abschluss.

Die Musik spielt im Imagefilm eine bedeutende Rolle. Der Song heißt „one“ von Barrows and sun. Ich wählte einen Song, der mir von Anfang an als äußerst markant, dynamisch und aggressiv im Gedächtnis blieb. Ich wollte den ultimativen „In-your-face“-Effekt für diesen kurzen Film erzielen! Ehrlich gesagt stieß ich zufällig während der Suche nach passender Musik für ein anderes Projekt auf diesen Song und hatte sofort klare, rasante Bilder im Kopf. Ich hatte also zuerst den Song und wartete auf ein Projekt, das diesem würdig war. Und dieser Image Film war genau das Richtige! Da das Original 1:20 Minuten lang ist, musste ich es auf 15 Sekunden kürzen, wobei ich darauf achtete, alle charakteristischen Facetten des Stücks zu erhalten: Intro, Mittelteil, Schluss. Am Ende hatte ich zwei Versionen, von denen ich mich für die „lebhaftere“ entschied, da sie mehr Aufs und Abs beinhaltet.

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