Ich habe einem 3D Luchs sein Fell verpasst. Bei der Festlegung der Fellfarbe spielte die Textur eine entscheidende Rolle, da sie die Farbigkeit der Geometrieoberfläche definiert. Durch die Zuweisung der Textur an die Haare wurde gewährleistet, dass Farben und Muster der Haare an den richtigen Stellen sitzen.

Der Eurasische Luchs (Lynx lynx) besitzt ein sehr spezielles Fell. Die Dichte und Länge der Haare variieren je nach Körperregion. Besonders charakteristisch ist sein Backenbart, an dem die Haare länger wachsen, sowie die pinselartigen Haare an den Ohrenspitzen. Diese facettenreichen Haarstrukturen verleihen dem Fell der Raubkatze eine spannende Erscheinung und machen das 3D-Tier organisch und lebendig.

Um den Luchs zum Leben zu erwecken, habe ich dem 3D-Modell ein virtuelles Skelett, auch bekannt als Rig, verliehen. In diesem Prozess teste ich viel rum, denn das Zuweisen der Oberfläche an das Skelett birgt unsauberer Deformationen, wenn nicht aufgepasst wird. Daher ist es meine Aufgabe sicherzustellen, dass jedes Körperteil präzise und flüssig bewegt werden kann, ohne dabei unerwünschte Verzerrungen an unpassenden Stellen zu erzeugen. Ich möchte nicht verheimlichen, dass dieser Teil des Arbeitsablaufs auch eine Menge Spaß macht und mir jedes Mal wieder vor Augenführt, was für neue Möglichkeiten man bekommt, wenn sich das Tier in alle denkbaren Posen setzen lässt.

Jetzt kann ich den Luchs endlich laufen lassen. Leider konnte ich nicht viel brauchbares Referenzmaterial sammeln, um den genauen Gang der Raubkatze nachzuvollziehen, aber ich habe mein Bestes getan, um die Laufbewegung so plausibel wie möglich zu rekonstruieren.

Hinterher habe ich die Haare wieder aktiviert und den Luchs im schönen Licht wandern lassen.

Ich nehme mir vor, den Luchs noch einmal anzupacken und ihm ein virtuelles Muskelsystem zu verpassen. Dieser Eingriff wird wohl einige unschöne Deformationen im Bereich der Oberschenkel lösen und das Tier „fleischiger“ erscheinen lassen.